Kids Save Lives Chiemgau e.V.


Fakten zur Wiederbelebung

  • > 50.000 Menschen erleiden deutschlandweit jedes Jahr außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herzstillstand.
  • 3-5 Minuten nach dem plötzlichen Herzstillstand wird das Gehirn dauerhaft geschädigt.
  • 8 Minuten braucht der Rettungswagen im Durchschnitt zum Patienten.
  • 10 % der Betroffenen überleben einen plötzlichen Herzstillstand.
  • 42 % der Laien helfen in Deutschland. Zum Vergleich: In den Niederlanden liegt die Quote bei über 70 %.

Wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht, sind drei Dinge wichtig:

1. Prüfen

  • Sprechen Sie die Person an: „Hören Sie mich?“
  • Schütteln Sie an den Schultern: Keine Reaktion?
  • Achten Sie auf die Atmung: Keine Atmung oder keine normale Atmung (Schnappatmung)?

2. Rufen

  • Rufen Sie 112 an
  • Oder veranlassen Sie eine andere Person zum Notruf

3. Drücken

Drücken Sie fest und schnell. Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage:

  • Machen Sie den Brustkorb frei
  • Legen Sie den Ballen Ihrer Hand auf die Mitte der Brust, den Ballen Ihrer anderen Hand darüber
  • Verschränken Sie die Finger. Halten Sie die Arme gerade und gehen Sie senkrecht mit den Schultern über den Druckpunkt, so können Sie viel Kraft ausüben
  • Drücken Sie das Brustbein 5 – 6 cm nach unten
  • Drücken Sie 100 bis 120 mal pro Minute
  • Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft
  • Geschulte Helfer sollen die Mund-zu-Mund-Beatmungen im Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen durchführen.


Wann ist der ideale Zeitpunkt die Wiederbelebung zu erlernen?

Wenn Menschen bereits als Kinder lernen, die Maßnahmen der Wiederbelebung zu beherrschen, wird langfristig der Anteil an geschulten Personen der Gesellschaft steigen, die im Notfall bereit und Willens sind, effektiv zu helfen. Erfolgreiche Projekte u.a. in Skandinavien zeigen, dass die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern auch deshalb eine sinnvolle Möglichkeit darstellt, die Quoten der Laienreanimation zu erhöhen, weil Schüler über Jahre wiederholt und sinnvoll aufbauend instruiert werden können. Zudem ist es wissenschaftlich gut belegt, dass Kinder vor der Pubertät geringere Hemmungen gegenüber der Anwendung von Erster Hilfe aufweisen.
Ein Laienreanimationstraining an Schulen lässt sich, angepasst an das Alter der Kinder, effektiv und mit wenig Aufwand einführen: Der deutsche Wiederbelebungsrat hat bereits im Jahr 2012 dieses umfassende Ausbildungskonzept für den Reanimationsunterricht in Schulen veröffentlicht.
So empfiehlt der deutsche Wiederbelebungsrat zwei Stunden jährliches Wiederbelebungstraining ab dem 12. Lebensjahr in allen Schulen weltweit. In diesem Alter reagieren Kinder besser auf Anweisungen und lernen viel leichter anderen zu helfen. Ein Beginn in jüngeren Jahren bedeutet auch, dass Wiederbelebung wie Schwimmen oder Fahrradfahren ist: Kinder werden dann nicht mehr vergessen wie man ein Leben rettet. Kenntnisse und Fähigkeiten in der Durchführung der Wiederbelebung können außerdem verbreitet werden, in dem die Kinder auch ihre Familie und ihre Freunde ausbilden.